Fliegende Fischer 11FREUNDE

Publish date: 2024-11-04

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Auch wenn Sprin­gers heißes Blatt anderes ver­muten lässt, aber das Ende der Mensch­heits­ge­schichte steht uns noch nicht unmit­telbar bevor. Der 1. FC Union Berlin hat sich bloß von seinem Trainer getrennt. Dabei bekam der Verein in den ver­gan­genen Tagen viel Lob für seinen Umgang mit Urs Fischer. Ohne den Gebrauch pla­ka­tiver Durch­hal­te­pa­rolen oder sons­tiger Wort­hülsen stärkte die Füh­rungs­riege um Dirk Zin­gler dem Chef­coach immer wieder glaub­haft den Rücken und mode­rierte die bei­spiel­lose Krise ver­hält­nis­mäßig ruhig. Nach einem Punkt aus den ver­gan­genen 14 Spielen haben aber auch in Berlin-Köpe­nick, wir sagen es jetzt ein­fach: die bran­chen­üb­li­chen Mecha­nismen gegriffen. Die Tren­nung sei eine gemein­same Ent­schei­dung gewesen. Wenn­gleich der Impuls von Fischer kam. Einer­seits über­ra­schend, hätte man dem Schweizer nach der Län­der­spiel­pause einen letzten Ver­such zuge­traut, um die ange­schla­gene Truppe wieder flott­zu­be­kommen. Über­fällig ande­rer­seits – wenn man mal ehr­lich ist. 

In fünf Jahren gewährte Urs Fischer den Unio­nern Zugänge in nicht für mög­lich gehal­tene Welten. Viel­leicht war der Vor­stoß ins Him­mel­reich Cham­pions League letzt­lich einer zu viel. Doch dort, wo sich eine Tür schließt, öffnet sich und­so­weiter. Jeden­falls über­nehmen nun inte­rims­weise U19-Trainer Marco Grote und Co-Trai­nerin Marie-Louise Eta. Aus­ge­schlossen ist es nicht, dass mit Eta also in zwei Wochen die erste Frau der Bun­des­li­ga­ge­schichte auf der Trai­ner­bank sitzt. Oder wie der ein oder andere Win­kel­jour­na­list von der Bild ver­muten würden: Das Ende der Mensch­heits­ge­schichte steht uns unmit­telbar bevor.

Ducksch is on Fire

Julian Nagels­mann blieb sich treu: Der Kader für die anste­henden Län­der­spiele war­tete mit der ein oder anderen Über­ra­schung auf. Vor allem den Namen Marvin Ducksch hatten nur die wenigsten auf ihrer Bingo-Karte. Und so wird nun mit 29 Jahren einer zum Natio­nal­spieler, dessen Spie­lertyp angeb­lich seit jeher vom Aus­sterben bedroht ist. Denn Ducksch ist das, was man gemeinhin einen Stra­ßen­fuß­baller nennt. Ein Anarcho, der seinen Instinkten und keinen Regeln folgt, einer, für den es keine Rolle spielt, ob er auf seinem alten Aschen­platz bei BSV For­tuna im Dort­munder Westen oder auf dem modernsten Hybrid­ra­sen­system im Bremer Weser­sta­dion spielt. Er bringe einen Grad an Ver­rückt­heit rein“, glaubt Nagels­mann. Und könnte zusammen mit Buddy Niclas Füll­krug das Revival der Dop­pel­spitze ein­läuten. Ein Geheimnis jeden­falls machte Nagels­mann nicht daraus, dass die beiden Tur­tel­täub­chen Fülle“ und Duck­schi“ her­vor­ra­gend in seine ange­dachte Pär­chen­bil­dung passen würden. Warum Duckschs Nomi­nie­rung eine Spit­zen­idee ist, wes­halb er wegen Thomas Tuchel bei­nahe seine Kar­riere beendet hat und was eine Dort­munder Stu­denten-Disco damit zu tun hat, lest ihr übri­gens hier.

Das his­to­ri­sche Foto

Nanu? Da ist uns wohl jemand zuvor­ge­kommen, denn eigent­lich wollten wir ja Arend Arie“ Haan eine schöne Torte backen, schließ­lich wird der Hol­länder heute 75 Jahre alt. Obwohl, das Foto ist ja schon etwas älter – und um einen Ehrentag geht es offenbar auch nicht. Das Bild ent­stand im Januar 1988 im Win­ter­trai­nings­lager des VfB Stutt­gart. Jenes fand in Costa Rica statt, was wie­derum den gram­ma­ti­ka­li­schen Stock­fehler des Kon­di­tors ent­schul­digt. Guido Buch­wald (links) sagte bei der Abreise: An einem so schönen Platz der Erde war ich noch nie.“ Sein Trainer gab sich berufs­be­dingt weniger sen­ti­mental. Als der Kader den Poás besich­tigte, den zweit­größten Vulkan der Welt, blickte Haan in den Abgrund und sagte: Das ist hier wie in der Bun­des­liga. Wir können tief fallen.“ Nun, es sollte noch dauern. Haan führte den VfB 1989 in die End­spiele um den UEFA-Cup, erst im März 1990 ereilte ihn das Schicksal der meisten Trainer. Alles Gute zu heu­tiges Geburtstag, Arie!

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