Fliegende Fischer 11FREUNDE

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Auch wenn Springers heißes Blatt anderes vermuten lässt, aber das Ende der Menschheitsgeschichte steht uns noch nicht unmittelbar bevor. Der 1. FC Union Berlin hat sich bloß von seinem Trainer getrennt. Dabei bekam der Verein in den vergangenen Tagen viel Lob für seinen Umgang mit Urs Fischer. Ohne den Gebrauch plakativer Durchhalteparolen oder sonstiger Worthülsen stärkte die Führungsriege um Dirk Zingler dem Chefcoach immer wieder glaubhaft den Rücken und moderierte die beispiellose Krise verhältnismäßig ruhig. Nach einem Punkt aus den vergangenen 14 Spielen haben aber auch in Berlin-Köpenick, wir sagen es jetzt einfach: die branchenüblichen Mechanismen gegriffen. Die Trennung sei eine gemeinsame Entscheidung gewesen. Wenngleich der Impuls von Fischer kam. Einerseits überraschend, hätte man dem Schweizer nach der Länderspielpause einen letzten Versuch zugetraut, um die angeschlagene Truppe wieder flottzubekommen. Überfällig andererseits – wenn man mal ehrlich ist.
In fünf Jahren gewährte Urs Fischer den Unionern Zugänge in nicht für möglich gehaltene Welten. Vielleicht war der Vorstoß ins Himmelreich Champions League letztlich einer zu viel. Doch dort, wo sich eine Tür schließt, öffnet sich undsoweiter. Jedenfalls übernehmen nun interimsweise U19-Trainer Marco Grote und Co-Trainerin Marie-Louise Eta. Ausgeschlossen ist es nicht, dass mit Eta also in zwei Wochen die erste Frau der Bundesligageschichte auf der Trainerbank sitzt. Oder wie der ein oder andere Winkeljournalist von der Bild vermuten würden: Das Ende der Menschheitsgeschichte steht uns unmittelbar bevor.

Ducksch is on Fire
Julian Nagelsmann blieb sich treu: Der Kader für die anstehenden Länderspiele wartete mit der ein oder anderen Überraschung auf. Vor allem den Namen Marvin Ducksch hatten nur die wenigsten auf ihrer Bingo-Karte. Und so wird nun mit 29 Jahren einer zum Nationalspieler, dessen Spielertyp angeblich seit jeher vom Aussterben bedroht ist. Denn Ducksch ist das, was man gemeinhin einen Straßenfußballer nennt. Ein Anarcho, der seinen Instinkten und keinen Regeln folgt, einer, für den es keine Rolle spielt, ob er auf seinem alten Aschenplatz bei BSV Fortuna im Dortmunder Westen oder auf dem modernsten Hybridrasensystem im Bremer Weserstadion spielt. Er bringe „einen Grad an Verrücktheit rein“, glaubt Nagelsmann. Und könnte zusammen mit Buddy Niclas Füllkrug das Revival der Doppelspitze einläuten. Ein Geheimnis jedenfalls machte Nagelsmann nicht daraus, dass die beiden Turteltäubchen „Fülle“ und „Duckschi“ hervorragend in seine angedachte Pärchenbildung passen würden. Warum Duckschs Nominierung eine Spitzenidee ist, weshalb er wegen Thomas Tuchel beinahe seine Karriere beendet hat und was eine Dortmunder Studenten-Disco damit zu tun hat, lest ihr übrigens hier.
Das historische Foto

Nanu? Da ist uns wohl jemand zuvorgekommen, denn eigentlich wollten wir ja Arend „Arie“ Haan eine schöne Torte backen, schließlich wird der Holländer heute 75 Jahre alt. Obwohl, das Foto ist ja schon etwas älter – und um einen Ehrentag geht es offenbar auch nicht. Das Bild entstand im Januar 1988 im Wintertrainingslager des VfB Stuttgart. Jenes fand in Costa Rica statt, was wiederum den grammatikalischen Stockfehler des Konditors entschuldigt. Guido Buchwald (links) sagte bei der Abreise: „An einem so schönen Platz der Erde war ich noch nie.“ Sein Trainer gab sich berufsbedingt weniger sentimental. Als der Kader den Poás besichtigte, den zweitgrößten Vulkan der Welt, blickte Haan in den Abgrund und sagte: „Das ist hier wie in der Bundesliga. Wir können tief fallen.“ Nun, es sollte noch dauern. Haan führte den VfB 1989 in die Endspiele um den UEFA-Cup, erst im März 1990 ereilte ihn das Schicksal der meisten Trainer. Alles Gute zu heutiges Geburtstag, Arie!
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